Nur wenige Wochen nach dem Tod von Kurt Stenzel verstarb in den letzten Februartagen dessen Bruder Helmut an den Folgen einer Bypass-Operation. Helmut zählte Ende der Achtzigerjahre zu den wichtigen Säulen der Langstreckengruppe beim seinerzeit stark lauforientierten ASC Darmstadt.
Zusammen mit seinem „Kumpel“ Rainer Graf wechselte er 1986 wie zuvor schon sein jüngerer Bruder Kurt vom OSC Höchst zum südhessischen Renommierclub. Seine qualitativ besten Resultate lief Helmut hinter seinem siegreichen Bruder beim legendären Halbmarathon „Route du Vin“ an der deutsch-luxemburgischen Grenze in Remich mit 1:05:49 Stunden und beim Frankfurt-Marathon mit 2:19:24 Stunden. Ebenfalls hinter seinem Bruder finishte er als Vierter beim Paderborner Osterlauf über die 25 -m-Strecke in 1:17:20 Stunden. Gleich viermal gewann er den Frankfurter Silvesterlauf. Als Tempomacher begleitete er seine Vereinskollegin Iris Biba bei ihrem Sieg beim Frankfurt-Marathon 1991.
Der gelernte Starkstromelektriker war lange Jahre bei der Hoechst AG beschäftigt, zuletzt hatte er als Integrationshelfer ausländischen Kindern im Schulalltag geholfen – und als Rikschafahrer ältere Menschen eine Freude bereitet. Bei seinen vielen Aufenthalten mit seinem sechs Jahre jüngeren Bruder Kurt im Läuferland Kenia lernte er seine Frau Linda kennen, eine enge Verwandte des 800-m-Olympiadritten von München Mike Boit, die er 1993 in Nairobi heiratete. Die große ASC-Läuferfamilie wird dem trotz oder gerade wegen des intensiven Trainings stets zu Späßen aufgelegten Helmut ein ehrendes Andenken bewahren.