Ein Leben für den Sport und engagierter Vertreter von Bürgerinteressen
Sein Leben galt dem Sport – bis ins stolze Alter hinein. Als Mitglied der legendären 4x100-m-Staffel des ASC Darmstadt, die 1966 beim Finale um die Deutsche Mannschafts-Meisterschaft in Hamburg in der Besetzung Peter Netuschil, Helmut Lang, Karlheinz Liederbach und Gustav Held glänzende 41,2 Sekunden lief, steht Helmut Lang in der „ewigen Bestenliste“ des südhessischen Traditionsvereins mit dem Vereinsrekord auf Platz eins verzeichnet. Zwei Jahre später schaffte das ASC-Quartett bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin mit Netuschil, Held, Lang und dem Hürden-Olympiavierten Werner Trzmiel den Einzug ins 4x100-m-Finale und in 41,3 Sekunden Rang sechs. Zwei herausragende Ergebnisse der starken Sprinter des ASC in den 60er-Jahren, zu denen Helmut auf der „langen Geraden“ oder auch in der „Kurve“ entscheidenden Anteil hatte. Mit 10,5 steht der gebürtige Wiesbadener in der „ewigen Vereinsbestenliste“ auf Position fünf, zudem weist die Historie des Vereins windunterstützte 10,4 aus. Wobei gewiss zu bedenken gilt, dass diese Zeiten per Handzeitnahme auf herkömmlichen Aschenbahnen erzielt wurden.
Mit der ASC-Mannschaft wurde Helmut Lang 1968 Deutscher Meister im DMM-Wettbewerb, zwei dritte Plätze in den Jahren 1966 und 1969 rundeten die großen Mannschaftserfolge des ASC Darmstadt seinerzeit ab. Eine Süddeutsche Meisterschaft sowie 10 Hessenmeisterschaften unterstreichen die große Konstanz von Helmut Lang, der über den TV Guntersblum und die SSG Darmstadt 1965 zum ASC Darmstadt kam, der just in diesem Jahr unter der Leitung des Hochschuldozenten und ASC-Sportwarts Helmut Meyer als „Bündelung der Kräfte in Darmstadt“ entscheidende Impulse erhielt. Auch über 200 m zählte der angehende Diplom-Ingenieur im Maschinenbauwesen zu den Topsprintern Hessens, was letztlich auch zwei Titel über diese Distanz und vor allem die Bestmarke von 21,4 Sekunden unterstreicht, die er 1965 bei der Universiade in Budapest erzielen konnte.
Beim seinerzeit in Darmstadt ansässigen Posttechnischen Zentralamt (PTZ) war er für die Arbeitssicherheit verantwortlich, zugleich widmete er sich bereits schon früh als Vertreter von Bürgerinteressen dem Kampf gegen massive Einschnitte im Darmstädter Westwald (Mülldeponie, ICE-Trasse). Der Sport bedeutete für Helmut Lang praktisch ein Leben lang ein besonderes Elixier, sodass er als begeisterter Tennisspieler mit regelmäßigen Waldläufen bis zu den Corona-Einschnitten eine ausgezeichnete Fitness hatte. So ging Helmut noch 2016 bei Hessischen Masters-Meisterschaften an den Start und legte 2017 wiederum das Goldene Sportabzeichen ab. Mit seiner Frau Brigitte, ebenfalls als Leichtathletin beim ASC Darmstadt gestartet, hatte er zwei Töchter, die genauso sportlich unterwegs waren. Anfang Oktober klagte er plötzlich über Herzbeschwerden, bei einer Untersuchung im Krankenhaus wurde zudem eine starke Leukämie festgestellt. Am 5. Oktober 2024 verstarb Helmut mit 83 Jahren plötzlich und unerwartet. Der asc Darmstadt trauert um einen aufrichtigen Kameraden und Freund.