Kämpferischer Einsatz von Nina Howorka wird mit Platz fünf belohnt – Wiedersehen mit dem früheren asc-Vorstandsmitglied Karl-Hans Mey bei den Hallen-Weltmeisterschaften 2023 der Masters
Sicherlich nur die älteren asc-Mitglieder werden sich noch an Karl-Hans Mey erinnern, der bis zu seiner Auswanderung nach Kanada 1984 als Zweiter Vorsitzender (1971–74), Geschäftsführer (1976–83) und Kassenwart (1965–69) eine der tragenden Säulen des südhessischen Leichtathletik-Renommierclubs war. Bei den Masters-Hallen-Weltmeisterschaften im polnischen Torun fieberte er nun Ende März mit der kleinen asc-Gruppe bei ihren Starts mit, obgleich der agile M85er selbst in insgesamt acht (!) Wettbewerben im Einsatz war. Bringen wir es auf den Punkt: Mit fünf Medaillen konnte sich die Bilanz des für Kanada startenden Alt-asc‘lers wahrlich sehen lassen! Den Coup schaffte er dabei mit der Goldmedaille über 200 m, die er in 38,60 Sekunden gewann. Der frühere Mittelstreckler hat „auf seine alten Tage“ das Sprinten gelernt, wie „Karl Mey“ (so die offizielle Nennung in den Ranglisten) offen zugab. Denn im 60-m-Sprint holte er hinter dem Deutschen Karl Schmid (9,91) in 11,41 Sekunden die Silbermedaille. Bronze gab es zudem über 800 m und 1.500 m sowie im Dreisprung.
Die nächsten Abschnitte gelten nun allerdings den „aktuellen“ asc-Athletinnen, die den 1.100-km-Trip nach Polen auf sich genommen hatten – und sich erfolgreich in die exzellente Bilanz des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) einfügen konnten. Simone Raatz holte dabei nach 2018 auch fünf Jahre später, nunmehr in der W45-Kategorie, im 10-km-Straßenlauf die Silbermedaille. Die 47-Jährige ging allerdings nach einer hartnäckigen Grippe nicht topfit ins Rennen der über 250 Starterinnen, schaffte jedoch mit einem starken kämpferischen Einsatz hinter der souveränen Irin Zoe Quinn (36:46) mit 37:15 Minuten Rang zwei. „Das war heute das Optimum, Zoe war von Beginn an vor mir. Letztlich habe ich immer geschaut, dass mich keine Konkurrentin im Schlussteil noch überspurten konnte!“, so Simone in der Bewertung ihres Rennens, das auf einer abgesperrten Trasse inmitten des fließenden Straßenverkehrs organisiert wurde. „Mein Fokus wird nunmehr auf dem Berglauf liegen, denn in diesem Jahr werden Deutsche, Europa- und auch Weltmeisterschaften durchgeführt.“
Nach einer Knie-Operation und weiteren Verletzungen hatte sich Nina Howorka weitgehend aus dem Wettkampfgeschehen zurückgezogen, sich aber mit Mut und Zuversicht dennoch für einen Start in Torun entschieden. Zum „Aufgalopp“ für ihre Spezialdisziplin, den 800 m, trat die W40-Athletin im Kugelstoßen (Neunte) und Speerwerfen (Siebte) an. Mit einer taktisch klugen Renneinteilung schaffte sie etwas überraschend als 800-m-Vorlaufzweite in 2:35,03 Minuten den Einzug ins Finale. Während sich an der Spitze die Deutsche Olga Köppen erfolgreich in 2:16,85 gegen die Britin Zoe Doyle (2:17,11) behaupten konnte, ging es um die weiteren Plätze überaus spannend zu. Und mittendrin Nina, die mit einer weiteren Steigerung auf 2:28,52 einen exzellenten fünften Rang erkämpfte und dabei nur zwei Sekunden an Bronze vorbeilief.