Christiane Krause wird am 14. Dezember Fünfundsechzig, Lothar Krieg am 10. Dezember Sechzig – Auf höchstem Niveau: Glanzvolle Karrieren im Trikot des asc Darmstadt
Das Münchener Olympiastadion stand nach Tagen der Trauer um die beim Attentat eines palästinensischen Terrorkommandos getöteten elf israelischen Sportler Kopf. Nach den legendären Worten des IOC-Präsidenten Avery Brundage „The games must go on!" kehrte der Sport letztlich zurück in die Sportstätten der Olympischen Spiele 1972 („Wir waren froh, dass es weiter ging. Der Abbruch wäre ein Sieg für die Terroristen gewesen", erinnerte sich Christiane an die schrecklichsten Stunden in München – und letztlich auch ihren größten sportlichen Erfolg) und bejubelte dann auch am Schlusstag der Olympischen Spiele den unerwarteten Erfolg des deutschen Frauen-Sprintquartetts mit Christiane Krause, Ingrid Mickler-Becker, Annegret Richter und Heide Rosendahl gegen das favorisierte DDR-Quartett mit Schlussläuferin Renate Stecher. Mit 42,81 Sekunden lief das Quartett der Bundesrepublik nochmals Weltrekord, nachdem es bereits im Vorlauf mit 42,97 eine neue Höchstmarke aufgestellt hatte.
Als Weltrekordlerin wird die asc-Sprinterin, die am 14. Dezember 65 Jahre wird, zudem über 4 x 200 m in der Halle geführt, den die Nationalmannschaft in Berlin im Folgejahr mit 1:35,7 Minuten erreichte. Überhaupt war der Schützling ihrer langjährigen Trainerin Elfriede Müller ein idealer Staffelpartner, im Verbund mit Annegret Richter, Inge Helten und Rita Wilden wurde sie nämlich auch Hallen-Europameisterin 1973 über 4 x 1 Runde. Außerdem belegte sie im 60 m-Sprintfinale Rang fünf. Christiane zeigte auch auf der Viertelmeile ein hervorragendes Stehvermögen: In Durham/ USA lief sie 1975 als Mitglied der deutschen 4 x 400y-Staffel mit 3:30,3 Minuten im Länderkampf USA-Afrika-Deutschland sogar Europarekord. 11,45 Sekunden beträgt ihre Bestzeit über 100 m, 23,17 Sekunden über die doppelt so lange Sprintdistanz. Die gebürtige Berlinerin lebte nach ihrer aktiven Laufbahn mit ihrem 2010 verstorbenen Ehemann Hans-Joachim Todd lange Jahre in Hamburg, bevor sie 2011 nach Sonthofen verzog.
Schon bei den nächsten Olympischen Spielen sollte mit Lothar Krieg ein weiterer asc-Athlet am Start sein! Auch Lothar, der am 10. Dezember Sechzig wird, ist ein exzellenter Staffelläufer, dies allerdings über die 400 m-Distanz. Über 4 x 400 m gewann er bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal im Verbund mit Franz-Peter Hofmeister, Harald Schmid und Bernd Hermann die Bronzemedaille. Der engagierte asc-Jugendtrainer Dieter Breiholz führte ihn 1972 zum deutschen Jugendmeistertitel in 48,72, mit Dieter Dillmann, Martin Geider und Axel Föhrenbach wurde er zudem auch Staffelmeister in 3:18,8 Minuten. In der Olympiasaison 1976 holte sich Lothar Krieg als Zwanzigjähriger, nun unter den Fittichen von Gerhard Hennige, im Frankfurter Waldstadion die 400 m-Meisterschaft, zudem verteidigte er seinen Titel bei den Junioren – und lief dabei mit 45,64 seine persönliche Bestzeit. Beim Weltcup-Finale 1977 in Düsseldorf gewann er mit der deutschen 4 x 400 m-Staffel. Bei den Europameisterschaften 1978 wurde er Vierter im 400 m-Finale in 46,22 Sekunden. Insgesamt stand Lothar Krieg 29mal im Nationaltrikot. „Wir hatten den Ehrgeiz, aber auch unseren Spaß, vielleicht mehr als heute im Sport", umreißt Lothar Krieg die damalige Situation im Vergleich zu heute.
Der asc gratuliert natürlich Euch beiden sehr herzlich zum „runden" Geburtstag!