Starke Vorstellungen von Jule und Finja
Die Trainingsgemeinschaft von Jule Behrens und Finja Schierl trägt Früchte. Bei den Deutschen Langstreckenmeisterschaften, die wegen der Absage von Mittweida kurzfristig auf die Sportanlage des TSV Schott Mainz verlegt wurden, liefen die beiden Nachwuchstalente im Rennen der U20 über 5.000 m mit Mut stets in Tuchfühlung mit der Spitze und wurden mit Bronze (Jule) und Rang vier (Finja) belohnt.
„Ich bin in das Rennen gegangen, um eine Medaille zu laufen“, gestand Jule Behrens, die für die Saison 2021 den Trikotwechsel vom asc zum Königsteiner LV vollzogen hat. Und dieses Vorhaben hat geklappt, denn die Abiturientin des Schulzentrums Marienhöhe lief stets mit direktem Kontakt zur Spitze, die zumeist Emma Heckel innehatte. In ihrem Schlepp, und das war sicherlich eine der Überraschungen in diesem leistungsstarken Feld, folgte Finja Schierl mit viel Mut und Selbstvertrauen. Zwei Wochen zuvor hatte die Trainingsgemeinschaft Behrens/Schierl beim DTU-Kadertest im Bundesstützpunkt Saarbrücken mit einem perfekten Zusammenspiel schon erstaunliche Leistungssprünge mit 16:23,3 bzw. 16:29,6 Minuten über ebenfalls 5.000 m vorgelegt. Doch diese schnellen Zeiten ließen sich in Mainz mit einem streckenweise verbummelten Rennen nicht realisieren. „Ich dachte, das Rennen würde deutlich schneller ablaufen. Das hat mich schon etwas erstaunt“, so Jule Behrens.
Im furiosen Finale setzte sich mit Johanna Pulte die letztjährige deutsche U18-Meisterin über 3.000 m in 16:29,89 knapp gegen Emma Heckel (16:31,45) und Jule Behrens (16:32,74) durch. „Die letzten 1.000 m waren richtig hart. Ich wollte die Medaille und jetzt habe ich sie auch!“ Der im asc-Trikot startenden Finja gelang als Vierte ein Quantensprung auf 16:43,36 Minuten und zeigte sich höchst zufrieden. „Man muss bedenken, dass wir eigentlich als Triathletinnen gegen ausgesprochene Laufspezialisten gelaufen sind und neben dem Laufen noch intensiv Schwimmen und Radfahren trainieren müssen!“, rückte die 19-jährige Finja die Relationen zurecht. „Das war heute eher ein sehr gutes Tempotraining, denn in zwei Wochen wollen wir uns in Kienbaum für die Triathlon-EM in Kitzbühel qualifizieren und bereits für die WM auf den Bahamas in Stellung bringen. Da stehen ebenfalls 5.000 m an …“, so Jule und Finja unisono.
Deutliche Steigerungen der offiziellen 5.000-m-Bestzeiten – und die Qualifikationsnorm für die U20-EM der Leichtathletik stehen nun einmal erst auf dem Papier für die beiden jungen Ausdauertalente, das Sahnehäubchen mit zunächst der EM-Qualifikation im Triathlon soll in zwei Wochen folgen.