Simone, Sylvie und Emma triumphierten als Team, Simone und Stefanie holten zudem noch Masterstitel in Kassel
Viel Lob gab es unter den besonderen Corona-Abstands- und Hygienebestimmungen für den PSV Grün-Weiß Kassel für die Ausrichtung der Hessischen Berglauf-Meisterschaften, der aufgrund der behördlichen Auflagen den Herkules-Berglauf mit 191 Startern und die Hessischen Meisterschaften mit 134 Teilnehmern als Vormittags- und Nachmittagsprogramm erfolgreich trennte. Und er hatte zudem das Wetterglück auf seiner Seite, denn der angekündigte Dauerregen mit Temperaturen um 10° C setzte erst zum Ende der Titelkämpfe ein. Die abschließende Siegerehrung wurde dann kurzerhand in die Mini-Turnhalle der Reformschule Wilhelmshöhe verlegt.
Und diese wurde wieder einmal für die Läuferinnen des asc zum Flop. Nachdem der DLV bei den letztjährigen Deutschen Meisterschaften für die siegreiche Frauenmannschaft nur noch Meisterwimpel aus 2018 „übrig“ hatte, fehlten diese nun auch auf Landesebene beim souveränen Durchmarsch von Simone, Sylvie und Emma mit einem Sieben-Minuten-Vorsprung auf die LG Wettenberg in Kassel gänzlich. „Schicken wir nach …“, so die lapidare Erklärung – und dies nach einer geschlagenen Stunde Wartezeit.
In 16 Wellen wurden die Meisterschaftsstarter auf die kurzfristig auf 7,9 km verlängerte Strecke mit 333 Höhenmetern zum Herkules-Monument hoch über Kassel geschickt, sodass sich Männersieger Philipp Stuckhardt praktisch erst nach Zieleinlauf sicher sein konnte, seinen im Vorjahr gewonnenen Titel wieder errungen zu haben.
Eine ähnliche Konstellation, wie schon für die Männer erkannt, gab es bei den Frauen: Anna Starostzik (Spiridon Frankfurt) startete in der dritten, die mit exzellenten „Flachzeiten“ bislang für Furore sorgende Berglauf-Novizin Sandra Morchner (Laufteam Kassel) sogar in der zweiten Startwelle, die deutsche W40-Meisterin Simone Raatz und ihre asc-Teamkollegin Sylvie Müller beispielsweise hingegen in der elften Startwelle, Emma Waßmer sogar in der zwölften Startwelle. Nach 34:26 Minuten war die Spiridon-Läuferin mit Wohnsitz Kassel im Ziel und musste entsprechend lange warten, bis ihr Sieg feststand. Während Sandra Morchner bereits nach kaum mehr als zwei Kilometern nach einem Sturz ausgeschieden war, erreichte Simone Raatz nach 35:11 Minuten das Ziel und wurde nach ihrem Overall-Sieg 2018 diesmal Vizemeisterin und zudem W40-Mastersmeisterin.
Simone gewann dieser neuen Startvariante nur Positives ab: „Ich fand es cool, zu dieser Aufholjagd zu starten. Natürlich waren die Wege auch breit genug, um gefahrlos überholen zu können. Allerdings fehlt die Orientierung bei dieser Art von Jagdrennen, sodass man nicht am Limit laufen kann!“
Ein erneut starkes Rennen lief Sylvie, die als Vierte in 36:36 Minuten nahtlos an ihre guten Bahnrennen in dieser kurzen Saison anschließen konnte. Nach längerer Wettkampfabstinenz war auch auf Emma einmal mehr Verlass, ihre Laufzeit von 37:21 Minuten und Rang acht geben Zuversicht für die anstehende Herbst- und Wintersaison. Erstaunliches gelang Stefanie Hock, die sich nach einer schmerzhaften Rückenverletzung mit dem Sieg in der W55-Klasse erstaunlich fit wieder zurückmelden konnte. Tim Gebler rundete als 16. der Männerkategorie in 36:51 Minuten die starke Bilanz des asc Darmstadt am Herkules ab.