Hitzeschlacht am 04./05. Juli 2015 in Gelnhausen
Dennis Hutterer und Felix Bornhofen je zweimal siegreich
Maximilian Kappesser und Leandra Meyer im Stabhochsprung vorn
Bei wahren Backofentemperaturen fanden am 04./05. Juli 2015 in Gelnhausen die diesjährigen Hessischen Meisterschaften der Klassen U20 und U16 statt.
In der Klasse U20 nutzte Zehnkämpfer Dennis Hutterer die Gelegenheit zu einem Formtest nach einer dreimonatigen Zwangspause, verursacht durch hartnäckige Muskelbeschwerden. Wie sich zeigte, muss es nicht immer von Nachteil sein, einmal ohne Training und gut ausgeruht an den Start zu gehen: Bilanz zwei Meistertitel bei 2 Starts. Zunächst mit sehr guten 2,03 m im Hochsprung und dann mit hervorragenden 53,08 m im Diskuswurf. Dennis gewann nicht nur jeweils mit komfortablem Vorsprung die Wettbewerbe sondern auch gleichzeitig vordere Platzierungen in der aktuellen Deutschen Bestenliste unter den Spezialisten ihrer Zunft.
Auch Max Kappesser zeigte sich nach längerer Zeit der Beeinträchtigung wegen eines lädierten Knies wieder gut aufgelegt. Im Stabhochsprung der MJ U20 stellte er trotz eines noch verkürzten Anlaufs und weicherem Stab seine Bestleistung von 4,40 m ein und wurde gemeinsam mit Lars Binder vom gastgebenden TV Gelnhausen, der bei gleicher Höhe exakt die gleiche Anzahl an Versuchen hatte, Hessischer Meister.
Sein Sprinttalent stellte Benedikt Schroth (1999 - also noch erstes Jahr U18!) über die 100 und 200 Meter erneut unter Beweis: 11,67 s (1,0 GW) sowie 23,75 s (1,5 m GW) lassen auf gute Zeiten auch über die 400 Meter hoffen. Sein gleichaltriger Sprintkollege Fabian Reil schlug sich mit 11,90 s und 23,82 s ebenfalls achtbar. Alexander Grün (1999 – U18) errang mit 1,81 m am Samstag immerhin Platz 5 im Hochsprung der älteren Wettkampfklasse U20. Im Weitsprung am nächsten Tag musste Alex Grün nach dem ersten Versuch „passen". Aus jugendlichem Draufgängertum am Vortag musste er zwei schmerzhafte Lehren ziehen: Zum einen, dass sich leichtsinnige Longboard-Stürze am Tag vor einem Wettkampf nicht wirklich mit Leistungssport vereinbaren lassen, zum anderen, dass Schutzelemente wie Ellbogenschoner zwar uncool aussehen mögen, aber ihre Nutzung für den Tag danach deutlich wettkampfkompatibler sein könnten als großflächig aufgeschürfte Haut.
Bei der weiblichen Jugend U20 hatte es Leandra Meyer ihrem Vereinskollegen Max im Stabhochsprung schon am Vormittag vorgemacht und mit 3,40 m den Titel gewonnen. Sie blieb dabei nur 13 Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung und bestätigte erneut ihre wieder gefundene Form. Im Speerwurf trennten Leandra am Ende mit erzielten 39,73 m nur wenige Zentimeter vom zweiten Meistertitel, den Vanessa Grimm (LG Reinhardswald) mit 39,90 m erkämpfte.
asc-Sprinterin Marie Fitzler lief im Vorlauf über 100 Meter der WJ U20 ansprechende 12,79 s, verzichtete aber zugunsten des am nächsten Tag angesetzten 200m-Laufs aufs Finale. Leider unterlief ihr hierbei ein Fehlstart – sicher schade, aber das passiert jeder motivierten Sprinterin einmal. Über 400 Meter trat Marie gleichfalls an, musste aber der Hitze Tribut zollen und konnte mit den erreichten 60,96 s (Rang 6) nicht ganz zufrieden sein.
Beste Laune herrschte bei den Nachwuchsmehrkämpfern der Klasse U16:
Felix Bornhofen (M15) zeigte sich prächtig aufgelegt und glänzte mit zwei Titeln in hervorragenden Leistungen. Im Hochsprung steigerte er sich auf die aktuelle deutsche Besthöhe von 1,91 m und wurde auch im 80m-Hürdenlauf, gleichfalls mit einer Steigerung seiner persönlichen Bestleistung von 11,20 auf nunmehr 11,08 s, Hessischer Meister. Seine dritte Medaille war eine bronzene im Stabhochsprung, wo er 3,30 m übersprang. Nicht ganz so rund lief es im Weitsprung, wo er als Fünfter und 5,82 m etwas unter seinen Möglichkeiten blieb. Mannschaftkamerad Felix Treichel steigerte seine Bestleistung im Stabhochsprung der M15 von 2,70 auf glatte 3 Meter: Der Lohn Platz 5. Xaver Bohn folgte als 6. mit 2,80 m, während Alex Stawitzky ein „Salto nullo" unterlief (den er zwei Tage später beim asc-Springerabend mit einer Steigerung seiner PB um gleich 40 Zentimeter auf 2,84 m wieder wett machte).
Im Kugelstoßen der weiblichen Jugend W15 erzielte Mehrkämpferin Julia Fenn als Vizemeisterin 11,91 m, blieb mit dieser Weite aber einen guten Meter unter ihrer PB und war daher etwas unzufrieden – doch gemach: junge Athletinnen/en sind genauso wenig „Maschinen" wie ältere, kleinere Rückschritte gehören jederzeit zum Lernprozess.
Über die 80m-Hürden der weiblichen Jugend W 14 lief Charlotte Weller 13,72 s. Sina Winkelbrandt kam mit 4,79 m im Weitsprung auf den sechsten Platz.
Die Verantwortlichen hatten bei den tropischen Temperaturen Einsehen mit den Mittelstrecklern. So wurden die 800m Läufe um eine Stunde nach vorne in den Vormittag verschoben. Dennoch hatten alle Athleten unter den Temperaturen auf der Bahn zu leiden.
Umso erstaunlicher war das Abschneiden der asc'ler in der MJ U14 und der MJ U15 über 800m. Durchweg neue Bestleistungen wurden notiert: Jan-Philipp Keller verbesserte sich um 5 Sekunden und wurde in 2:19,74 min Achter im stark besetzten Lauf über 800 m der M14.
In der M15 konnten sich Lars Hinüber als 6. (in 2:10,88 min) und Nils Bernhardt als 11. (in 2:19, 19 min) ebenfalls zu neuen Bestleistungen steigern.
In der weiblichen Jugend U14 galt es Erfahrung zu sammeln für unsere 800m-Küken: Die vier asc Mädels Jule Behrens (2003), Marie Tertsch, Finja Schierl und Christiane Weiden sind allesamt noch ein bis zwei Jahre jünger als die Platzierten auf den ersten 9 Plätzen. Von den Teilnehmerinnen der Jahrgänge 2002 und 2003 kamen sie auf den Plätzen 2, 4, 7, und 12 ins Ziel. 2016 lässt grüßen!